Vergebung
Ich habe es ja nicht so mit Ostern und den kirchlichen Feiertagen und doch kam im Moment der Impuls „Vergebung“ zu mir.
Vielleicht sollten wir, bevor wir Frieden im Außen suchen, erst einmal Frieden in uns finden und das beginnt schon beim Thema „Vergebung“.
Ja, manchmal hält das Leben für uns Umstände, Situationen und Begegnungen bereit, die uns emotional alles abverlangen. Und dann stellen wir uns selbst wieder in Frage, fangen an, an uns zu zweifeln, hadern mit uns, statt mit jenen, die an den Umständen und unseren unguten Emotionen schuld sind. Wir sind eher bereit den andern zu vergeben statt uns selbst. Jemanden oder sogar sich selbst zu vergeben, bedeutet nicht, dass man das Geschehene und jeden für gutheißen muss, es bedeutet, dass man seinen Frieden damit machen kann und einen Abschluss finden kann. Die Welt ist voller verletzter und einsamer Menschen und alle warten darauf, dass der andere den ersten Schritt macht. Denke daran, verletzte Menschen und Seelen verletzen andere Menschen und Seelen und es bleiben immer Narben auf der Seele des anderen. Deshalb sollten wir uns selbst vergeben.
Vergebung
– Wir sollten uns vielleicht viel öfters selbst vergeben.
– Wir sollten uns Dinge vergeben, die wir getan haben oder eben unterlassen haben, weil wir nicht anders konnten oder es wussten.
– Wir sollten uns vergeben, dass wir wieder JA gesagt haben, wo es in uns ein klares „NEIN“ brüllte.
- – Wir sollten uns vergeben, dass wir für uns selbst oft zu wenig Zeit nehmen.
– Wir sollten uns vergeben, all die Gedanken zu denken, die Gefühle zu fühlen, an Überzeugungen festhalten, die nicht der reinen Liebe dienen. - – Wir sollten uns vergeben, die Erwartungen der anderen zu erfüllen, weil wir glauben nur dann geliebt zu werden.
– Wir sollten uns vergeben, dass wir so manche Türe zu spät geschlossen haben, wo sie uns nirgendwo hingeführte. - – Wir sollten uns vergeben, dass wir schweigen, wo wir Klartext reden sollten und für uns einzustehen.
– Wir sollten uns all unsere Fehler vergeben, denn sie waren letzten Endes Lernchancen, um zu wachsen und es besser zu machen.
Und dann habe ich mich gefragt, was ist eigentlich der Unterschied zwischen Vergebung und Verzeigung. Obwohl die Begriffe Vergebung und Verzeihung oft synonym verwendet werden, gibt es einige subtile Unterschiede zwischen ihnen:
- Vergebung: Vergebung bezieht sich auf den innerlichen Akt, Groll, Zorn oder Wut loszulassen und einem anderen Menschen für das angetane Unrecht zu vergeben. Es geht darum, inneren Frieden mit sich selbst zu schließen und die emotionale Last der Vergangenheit loszulassen, unabhängig davon, ob die andere Person Reue gezeigt hat oder nicht.
- Verzeihung: Verzeihung bezieht sich hingegen auf den zwischenmenschlichen Aspekt. Es beinhaltet die Handlung, einem anderen Menschen offiziell zu vergeben und ihm eine zweite Chance zu geben, trotz des begonnenen Unrechts oder der Verletzung. Verzeihung impliziert eine Art der Versöhnung oder einer Wiederherstellung der zerrütteten Beziehung.
Für mich bedeutet das, dass Vergebung eher ein innerer Prozess ist, der darauf abzielt, persönlichen Frieden zu finden, während Verzeihung sich auf die zwischenmenschliche Dynamik konzentriert und darauf abzielt, deine Beziehungen zu heilen oder zu verbessern. Du kannst jedoch Vergebung praktizieren, ohne offiziell zu verzeihen, und umgekehrt kannst du man jemanden verzeihen, ohne innerlich vollständig zu vergeben. Die Interpretation und Verwendung dieser Begriffe können je nach Kontext variieren, und sie werden oft als Teil desselben Heilungsprozesses betrachtet.
Was passiert, wenn wir nicht vergeben?
Wenn wir uns weigern zu vergeben, tragen wir die Last vergangener Verletzungen und Wunden in uns und kann zu Verbitterung führen.
Unsere Gedanken werden von dunklen Wolken der Negativität überschattet, die unsere Lebensfreude und Leichtigkeit ersticken kann. Dadurch fällt es uns schwer, anderen zu vertrauen und uns für neue Beziehungen (privat oder im Business) oder Freundschaften zu öffnen, aus Angst, erneut verletzt zu werden. Ja, sogar unsere Fähigkeit, Liebe zu geben und zu empfangen, wird beeinträchtigt, da wir uns in unserem eigenen Schmerz vergraben und uns von der Welt abschotten.
Unsere Gesundheit leidet unter dem Stress und der permanenten Anspannung, die mit dem Festhalten am alten Groll und der Wut einhergehen. Wir können an Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen oder anderen körperlichen Beschwerden leiden, sogar Isolation und Depressionen können sich zeigen.
Statt inneren Frieden, Leichtigkeit und Lebensfreude zu empfinden, leben wir in einem Zustand der Unzufriedenheit, des inneren Grollens und der Unausgeglichenheit. Wir verpassen eine positives Leben und Zukunft. Wir werden die Magie und den Duft der Möglichkeiten nicht entdecken, da wir gedanklich in der Vergangenheit gefangen sind.
Das ist wie Buddha schon sagte:
„An Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der andere stirbt“
Es ist, als ob wir in einem dunklen Tunnel gefangen sind, unfähig, das Licht am Ende zu sehen. Doch selbst inmitten der Dunkelheit gibt es immer noch Hoffnung – die Hoffnung auf Heilung alter Wunden. Oder wie ich immer zu sagen pflege: „Wie aus Wunden Wunder werden.“
Gründe, warum wir vergeben sollten:
Hier sind einige Gründe, die für Vergebung und Verzeihen sprechen, mit einem Hauch von Emotionen, Herz und Liebe, dir zu Liebe:
- Befreiung von emotionalen Steinen: Durch Vergebung lösen wir uns von den schweren Steinen vergangener Verletzungen und Bitterkeit. Man sagt ja nicht um sonst, „Ich bin sauer.“ Ganz ehrlich, unser Herz wird leichter, wenn wir die Steine, den Groll und die Wut loslassen, um Platz für Liebe und Mitgefühl schaffen. Das ist, als ob wir die Steine aus unserem Rucksack werfen, die wir seit Jahren mit uns rumschleppen.
- Heilung von alten Wunden: Vergebung ist ein mächtiges Heilmittel, das alte Wunden heilen und gebrochene Herzen wieder ganz machen kann. Indem wir uns erlauben zu vergeben, öffnen wir die Tür für Heilung und inneren Frieden.
- Förderung von innerem Wachstum: Der Akt der Vergebung fordert uns heraus, über uns selbst hinauszuwachsen und unsere Fähigkeit zur Selbstliebe und zum Mitgefühl zu stärken. Wir lernen, uns selbst und anderen gegenüber großzügig zu sein und unsere Menschlichkeit zu feiern. Es erfordert oft Selbstreflexion, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, über vergangenes Unrecht hinwegzusehen und sich auf das Positive zu konzentrieren. Ich nenne das „Wachstumschance“, um reifer zu werden.
- Zwischenmenschliche Beziehungen werden gestärkt: Indem wir anderen vergeben, zeigen wir unsere Bereitschaft, Konflikte zu lösen und die Verbindung zu stärken, was zu tieferen, nährenderen und erfüllenderen Beziehungen führt. Vergebung fördert Verständnis, Empathie und Mitgefühl in unseren Beziehungen
- Frieden und Harmonie: Vergebung ist ein wichtiger Schlüssel zum Frieden – sowohl im Inneren als auch im Äußeren.
- Mentale Stärke und Gesundheit: In jedem Prozess der Vergebung wird unserer eigener Stress reduzieret. Wir befreien uns von negativen Emotionen wie Groll, Bitterkeit und Wut und verbessern dadurch die psychische Gesundheit. Wenn das alleine nicht schon triftige Gründe sind?
- Resilienz rockt: Jeder Akt der Vergebung zeigt innere und mentale Stärke und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Herausforderungen des Lebens. Indem wir den Mut haben, zu vergeben, zeigen wir unsere Fähigkeit, Krisen zu überwinden und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.
- Positivere Energie: Durch Vergebung setzen wir positive Energie frei, unsere Schwingung erhöht sich, die uns und anderen zugutekommt. Wir ziehen weder uns noch andere mit unseren Gedanken runter. Wir öffnen unsere Herzen für Liebe und Mitgefühl und schaffen Raum für Glück und Erfüllung in unserem Leben.
Und das Schönste, was dir passieren kann ist ein zufriedeneres und glücklicheres Leben. Na, wenn das nichts ist. Ich mag dir noch ein paar Ideen anbieten, wie du dir und anderen Vergeben kannst. Und wenn du dir nur einen Punkt rauspickst und umsetzt, dann machst du deine Welt zu einem schöneren Ort.
Wie kannst du vergeben:
Es gibt viele Möglichkeiten, Vergebung zu praktizieren, eine wäre zum Beispiel das wundervolle hawaiianische Vergebungsritual Ho’oponopono. Du findest die genau Anleitung im Buch: „Wie aus Wunden Wunder werden – Entdecke die Kraft, die in dir steckt – für mehr innere Stärke und Resilienz“ von Gisa Steeg
https://shop.tredition.com/booktitle/Wie_aus_Wunden_Wunder_werden/W-990-981-877
Zu diesem Thema habe ich bereits vor ein paar Jahren ein Video aufgenommen: https://www.youtube.com/watch?v=rm8FHSOqaDg
Lass mich wissen, ob ich dazu vielleicht einen eigenen Blogartikel schreiben soll, bis dahin teile ich dir hier ein paar Ideen und Gedanken, aus meiner Praxis.
Nimm dir Zeit für dich selbst, um über die Situation nachzudenken, die Vergebung erfordert. Frage dich, warum du verletzt oder wütend bist und wie diese Emotionen dein Leben beeinflussen.
13 Tipps für Vergebung mit einem Hauch von Emotionen, Herz und Liebe:
- Umarme deine Menschlichkeit: Erlaube dir, Fehler zu machen und dich selbst zu lieben, trotz deiner Unvollkommenheiten. Vergebung beginnt damit, dir selbst gegenüber mit Mitgefühl und Nachsicht zu begegnen. Sei nachsichtig mit dir selbst und erkenne an, dass wir alle Fehler machen. Behandle dich selbst mit derselben Freundlichkeit und Verständnis, die du anderen gegenüber zeigen würdest, das nennt man Selbstmitgefühl.
- Verstehe die Perspektive des Anderen: Versuche, die Gründe und Motivationen der Person zu verstehen, die dich verletzt hat. Dies kann helfen, Empathie zu entwickeln und den Weg zur Vergebung zu ebnen. Versuche, die Perspektive der anderen Person zu verstehen und Mitgefühl für ihre Motivationen oder Handlungen aufzubringen. Dies kann dir helfen, Empathie zu entwickeln und den Weg zur Vergebung zu ebnen.
- Sei bereit zu vergeben: Öffne dich für die Möglichkeit der Vergebung und sei bereit, den Groll loszulassen. Dies bedeutet nicht, dass du das Verhalten der anderen Person gutheißt, sondern dass du dich dazu entscheidest, die negativen Emotionen loszulassen.
- Setze klare Grenzen: Wenn du dich verletzt fühlst, ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen und dich selbst zu schützen. Kommuniziere deine Bedürfnisse und Erwartungen klar und deutlich. Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und Selbstschutz zu praktizieren, während du verzeihst. Das bedeutet nicht, dass du dich erneut verletzen lassen musst. Kläre deine Erwartungen und kommuniziere klar, welche Verhaltensweisen für dich akzeptabel sind.
- Öffne dein Herz: Sei bereit, alten Wunden Raum zu geben, damit sie heilen können. Indem du dich für den Prozess der Vergebung öffnest, öffnest du auch wieder dein Herz für Liebe und Mitgefühl. Verzeihe dir selbst: Erlaube dir, Fehler zu machen und vergib dir selbst für vergangene Fehler. Nimm Verantwortung für dein Handeln, aber lass nicht zu, dass Schuldgefühle dich belasten.
- Verbinde dich mit deinen Gefühlen: Erlaube dir, deine Gefühle vollständig zu fühlen, sei es Schmerz, Wut oder Traurigkeit. Verurteile dich nicht dafür, sondern erlaube diese Emotionen, durch dich hindurchzuströmen und sich zu transformieren. Akzeptiere und erlaube dir, deine Gefühle zu fühlen, sei es Wut, Trauer oder Enttäuschung. Unterdrücke sie nicht, sondern akzeptiere sie als Teil des Vergebungsprozesses.
- Sieh die Schönheit in der Verletzlichkeit: Erkenne die Schönheit und Stärke in der Fähigkeit, verletzlich zu sein und dennoch die Kraft zu haben, zu vergeben. Es ist ein Akt der Größe, sich zu öffnen, Vergebung und Liebe über Schmerz zu stellen.
- Teile deine Liebe: Sende positive Energie an diejenigen, die dich verletzt haben. Vergebung ist ein Akt der Liebe. Es bedeutet nicht, dass du das gutheißen musst, es geht darum, in dir Frieden zu finden.
- Vertraue auf den Prozess: Vertraue darauf, dass der Prozess der Vergebung dich zu einem Ort der inneren Ruhe und Freiheit führen wird. Selbst wenn es schwer ist, halte an deiner Absicht fest.
- Feiere deine Stärke: Feiere jeden Schritt auf dem Weg zur Vergebung als Zeichen deiner inneren Stärke und Widerstandsfähigkeit. Jeder Moment der Selbstliebe und des Verzeihens ist ein Sieg über die innere Dunkelheit.
- Schreibe einen Brief: Schreibe einen Brief an die Person, der du vergeben möchtest. Teile ehrlich deine Gefühle mit und drücke deine Bereitschaft aus, zu vergeben. Du musst den Brief nicht absenden, es geht mehr darum, deine Gedanken zu klären und deine Emotionen auszudrücken.
- Vergebung aussprechen: Wenn du bereit bist, vergib der Person offen und ehrlich. Dies kann persönlich, telefonisch oder sogar symbolisch durch eine rituelle Handlung geschehen. Das Aussprechen der Vergebung kann ein befreiendes Gefühl sein und den Heilungsprozess in Gang setzen.
- Loslassen: Schließlich geht es bei der Vergebung darum, die Vergangenheit loszulassen und nach vorne zu schauen. Lass die negativen Emotionen und Gedanken los und konzentriere dich auf das Hier und Jetzt sowie auf positive Veränderungen in der Zukunft.
Denke daran, dass Vergebung ein Prozess ist, der Zeit, Geduld und Selbstmitgefühl erfordert. Sei geduldig mit dir selbst und gib dir Raum, um zu heilen und zu wachsen.
Alles Liebe für dich, deine Gisa
Steh-auf-Mentorin, psychologische und systemische Beraterin, Business-Coach und Buch-Autorin für starke Themen, starke Bücher und ein starkes Leben.
Hier kannst du das Vergebungsritual ansehen: https://www.youtube.com/watch?v=rm8FHSOqaDg