Eigentlich wollte ich heute einen völlig anderen Post und Blogartikel schreiben, doch dann bekam ich wieder einmal einen herablassenden „vermeintlich witzigen“ Kommentar eines Mannes auf ein Video, welches ich auf Facebook geteilt hatte. Fakt, er fand es witzig, ich nicht.
Es ging im Video darum, dass es viele wertvollen Erfindungen von Frauen gibt, die unseren Alltag erleichtern und über die nie jemand spricht und die Frauen unbekannt sind. Maximal zum Weltfrauentag gibt es kleinere Berichte darüber, aber auch nur dann.
Während die „Herren der Schöpfung“ gefeiert, gehypt und sogar für Nobelpreise nominiert sind und wurden, und in der Öffentlichkeit stehen und somit vielen Menschen namentlich bekannt sind, bleiben viele Frauen unbekannt und unerwähnt. Fast jeder kennt Namen wie, Nikola Tesla, Benjamin Franklin, Thomas Alva Edison, Carl Benz oder Rudolf Diesel usw.
Doch so gut wie niemand kennt Mary Anderson, die die (Gummiwischer) heute Scheibenwischer für unsere Autos erfunden hat, wenige wissen, dass Melita Bentz 1908 den Kaffeefilter erfunden hat, aber weißt du wer die Erfinderinnen Grace Hopper und Stephanie Kwolek sind?
Grace Hopper hat den ersten Compiler für Computer erfunden und somit die Übersetzung von Schriftsprache in Maschinencode ermöglicht, das war definitiv die Einführung der Programmiersprache, ohne die Männer wie Steve Jobs nie zu ihrem Ruhm gelangt wären.
Stephanie Kwolek, hat das Material Kevlar erfunden. Kevlar ist fünfmal fester als Stahl und wird heute unter anderem für Bratpfannen, Fahrradreifen, Segel und für kugelsichere Westen verwendet.
Auch wenn die Erfindungen dieser Frauen in unserem Leben von immenser Bedeutung sind, werden ihre Leistungen kaum gewürdigt und kaum darüber berichtet. Genauso wie über die Leistungen unzähliger anderer weiblicher Wissenschaftlerinnen und Erfinderinnen geschwiegen wird.
Im Gegenteil, oft wird die Arbeit der Frauen nicht nur verschwiegen, sondern als die, der Herren ausgegeben und gefeiert. So ist heute zum Beispiel bekannt, dass ohne Lise Meitner, Robert Oppenheimer (1904 – 1967) wohl nie „Vater der Atombombe“ geworden wäre. Denn Lise Meitner entdeckte die Grundlagen der Kernspaltung. Erst ihre Entdeckung ermöglichte Entwicklung und Bau von Kernkraftwerken und Atombomben, nicht, dass wir die Atombomben bräuchten. Aber warum wird das heute noch verschwiegen, selbst in preisgekrönten Filmen wie „Oppenheimer“?
Die Männer stehen immer wieder im Rampenlicht, Frauen im Schatten…. Der Matilda-Effekt
… und ganz früher landeten geniale Frauen sogar auf dem Scheiterhaufen.
Wusstest du, dass diese systematische Diskriminierung sogar einen Namen hat: Matilda-Effekt.
Der Matilda-Effekt beschreibt die Tendenz, dass Beiträge von Frauen in der Forschung häufig übersehen, verdrängt oder ihre Entdeckungen männlichen Kollegen zugeschrieben wurden. Das bedeutet, dass Wissenschaftlerinnen systematisch und absichtlich nicht genannt werden.
Der Begriff „Matilda-Effekt“ wurde übrigens bereits 1993 von der Wissenschaftshistorikerin Margaret W. Rossiter geprägt, die ihn nach Matilda Joslyn Gage benannte, einer Feministin, die im 19. Jahrhundert für die Rechte der Frauen kämpfte. Und ich hoffe sehr, dass wir Frauen endlich aufhören können zu kämpfen, doch der Alltag zeigt was anderes.
Diskriminierung und klein halten von Frauen, auch heute noch ein Thema
Nicht nur das. Selbst wenn Frauen über ihre Erfolge sprechen, oder die Erfolge anderer Frauen würdigen und feiern, kommt heute noch so mancher männliche Zeitgenosse in seiner Überheblichkeit und Arroganz daher und macht blöde Witze über starke Frauen.
Ja, jetzt wird es persönlich und das aus gutem Grund. Immer wieder begegnen mir männliche Kollegen in Workshops, bei Veranstaltungen, bei Netzwerkveranstaltungen, und versuchen Frauen zu übergehen. Oder mir berichten auch Klientinnen in meine Workshops, Coachings und Seminare, die von Männern, für die Leistung belächelt werden. Dabei ist das belächeln noch das Harmloseste.
Es folgen oft herablassende Sprüche, wie:
- Da hat es aber wieder eine nötig sich wichtig zu machen.
- Angeberin
- Nimm dich nicht so wichtig, ohne mich hättest du das nie geschafft.
- Echt jetzt, ich habe aber „bla, bla, bla“ erreicht, das musst du mir erst einmal nachmachen.
- Wen interessiert das schon.
- Ich hab doch nur einen Witz gemacht. Du verstehst wohl keinen Spaß?
- Geh wo anders spielen.
- Heul doch, …
- Das ist nicht Ihr verdienst, das ist der Verdienst meines Teams und damit meiner. Seien Sie froh, dass Sie Ihren Job behalten können.
- Ohne mich wärst du gar nichts.
- Na, war es schön auf dem Schoß des Chefs… oder warum hast du die Beförderung sonst bekommen?
- … um nur einige Beispiele meiner Klientinnen zu zitieren.
Genau das ist es, was ihnen und mir auch, heute noch im beruflichen und im privaten Umfeld begegnet. Und das sind die Gründe, warum sie zu mir in meine Seminare, „Mehr Kraft und Durchsetzungsvermögen“, „Nein sagen und selbstbewusst Grenzen setzen“, „Schlagfertig kontern, ohne zu erschlagen“ kommen. Und warum sie meine Bücher wie „Befreie dich! Mehr Mut zum ICH – Sag Nein zu Energieräubern, toxischen Gewohnheiten und narzisstischen Beziehungen“ und die passende Kurse dazu kaufen. Übrigens ist das Buch „narzisstische und toxische Beziehungen beenden – Raus aus der Co-Abhängigkeit .. zurück ins Leben“, erschienen im Silberschnur Verlag, mein meistverkauftes Buch. Wen wundert es?
Manchmal sind es sogar die Frauen selbst, die aus Stutenbissigkeit andere Frauen klein halten. Wie schade ist das doch, wo wir doch gemeinsam viel mehr erreichen können.
Frauen können die Welt verändern, wenn sie nicht daran gehindert werden ihr Potenzial auszuschöpfen und ihre Stärken einzubringen!
Ich ergänze, Frauen können mit den Männern und die Männer mit den Frauen die Welt verändern.
Und doch ist die gelebte Realität im Moment noch eine völlig andere. Ich erinnere mich noch, als ich vor Jahren noch im Angestelltenverhältnis fragte, warum mein männlicher Kollege die Beförderung erhielt, wobei er eine schlechtere „Qualifikation“ hatte. Die Antwort war: „Herr XYZ ist ein Mann.“ Punkt. Ich habe mir übrigens danach einen anderen Job gesucht und der Herr Chef wurde nur ein Jahr später mein Kollege und staunte bei der nächsten Führungskräftetagung nicht schlecht.
Psychospiele: Schuldumkehrung und Dramadreieck
Auf klare Stopps nach Grenzüberschreitungen wird mit psychospielen und „Schuldumkehrungen“ geantwortet.
Beispiel: Auf einen Post auf Facebook und einer Frage: „Welche blöden Sprüche musstes du dir in deiner Kindheit anhören?“ antwortete ich folgenden blöden Spruch, mit dem ich gemobbt wurde und immer wieder ausgelacht wurde: „Was ihr seid 13 Kinder, hi, hi, hatten deine Eltern noch andere Hobbys, ha, ha, ha….?!“ Und dann, stell dir vor, der erste Kommentar war von einem Mann, der es witzig, nein, eher sich witzig fand: „Was, Gisa, ihr seid 13 Kinder, hi, hi, hatten deine Eltern noch andere Hobbys, ha, ha, ha….?!“ Ich antwortete, ob er das unter diesem Post wirklich für witzig finden würde und ob er denn ein Einzelkind wäre, dann hätte ich auch einen blöden Spruch für ihn, nämlich ob seine Eltern keinen Spaß am S*x gehabt hätten“, um ihm einfach klar zu machen, wie doof solche Kommentare sind. Und dann ging es auch schon los, die Schuldumkehrung. „Aber Gisa, gerade von dir als Steh-auf-Mentorin hätte ich so eine Reaktion nicht erwartet, du verstehst wohl keinen Spaß und hast da wohl noch etwas aufzuarbeiten, wenn dich das so triggert.“
Genau das ist es was ich meine, sich auf auf Kosten der anderen witzig finden, despektierlich zu sein, zu mobben und wenn man dann „Stopp sagt, oder mit den eigenen Waffen zurückschlägt“, dann soll man noch selbst die Schuld bei sich suchen, frei nach dem Motto: Es gibt nur einen Schuldigen und zwar dich! Ich kann mich so arschig verhalten, wie ich es möchte, wenn dich das stört, dann musst du halt noch an dir arbeiten. Herrlich, oder? Sich und sein Verhalten von allen Fehlern freisprechen, übrigens, der Herr war selbst ein „spiritueller Coach“.
Ich könnte dir noch einige solcher Beispiele nennen, und ja, es triggert mich, genau deshalb bin ich Selbstbewusstseinstrainerin und Steh-auf-Mentorin geworden und werde meinen Mund nicht halten. Ich werde meine Stopp-Schilder aufstellen, wen Menschen meine Grenzen überschreiten und ich werde auch meinen Klienten dabei helfen, für sich auf- und einzustehen.
Worum es mir hier wirklich geht ist es, Männer und Frauen ticken einfach anders und wenn es um Karriere, Geld und vermeintliche Witze geht. Da kann es schnell mal zu Konflikten und Anspannungen kommen. Um nicht unter zu gehen, habe ich dir als Frau ein paar Tipps für mehr Durchsetzungskraft und klare Grenzen.
So schaffst du es Grenzen zu setzen und für dich auf- und einzustehen
Ich möchte, dass du auch für dich auf und einstehst und schenke dir ein paar Tipps:
- Erkenne deine Stärken: Wir Frauen sollten uns um unser Wissen und unseren eigenen Fähigkeiten bewusst sein und stolz auf unsere Leistungen sein.
- Betone deine eigene Erfolge: Ja, wir Frauen sollten viel mehr lernen, unsere eigenen Erfolge selbstbewusst zu kommunizieren, ohne dabei arrogant zu wirken. Es ist wichtig, dass wir aufhören, uns scheuen, unsere Leistungen klar nach außen zu kommunizieren und uns selbst dafür anzuerkennen. die Männer tun es doch auch und fühlen sich nicht schlecht dabei.
- Wertschätzung einfordern: Wenn wir Frauen das Gefühl haben, dass unsere Leistungen herabgesetzt oder übersehen wird, sollten wir respektvoll, aber bestimmt Klartext reden und Wertschätzung einfordern und auf ihre eigenen Verdienste hinweisen. Das tun wir viel zu selten und stellen uns immer wieder hinten an.
- Vertraue dir: Wir Frauen zweifeln zu oft an uns und vertrauen uns selbst nicht genug zu. Männer machen einfach mal und zweifeln nicht, dass sie es vergeigen und wenn, dann haben sie es einfach mal versucht. Das dürfen wir Frauen uns als Vorbild nehmen.
- Scheiter heiter, Fehler sind Feedback, wie etwas nicht funktioniert: Selbst die erfolgreichsten Menschen und Projekte wären nie erfolgreich geworden, wenn vorher nicht Versuche gestartet wurden oder die Erkenntnisse des Scheiterns mit eingeflossen wären. Jeder Fehler ist nur ein Feedback, wie etwas nicht funktioniert.
- Fragen stellen: Wie wäre es, wenn wir Frauen durch gezielte Fragen die Anerkennung für unsere Leistungen einfordern. Fragen wie „Wie hast du meine Rolle in diesem Projekt wahrgenommen?“ können dazu beitragen, dass unsere Beiträge nicht übersehen werden. Oder eben ein Feedback oder eine Bewertung, eine Rezession einfordern. Tut nicht weh und wir können das als Motivation für weitere Projekte gut nutzen.
- Direktes Feedback geben: Wenn du als Frau feststellst, dass deine Leistungen anderen zugeschrieben wird, sollst du direkt und sachlich darauf hinweisen, dass dies nicht korrekt ist und deine eigenen Beiträge klarstellen. Manchmal hilft es, andere vorab im Schriftverkehr mit Vorgesetzten, in Kopie zu nehmen, die Texte mit einem Copy Ride zu versehen.
- Männer ticken anders, Frauen auch: Männer gehen offensichtlicher in Konkurrenz. Das bedeutet, sie machen „Show“ und trumpfen gerne mal auf, sie testen Grenzen aus. Die Herren stellen sich gerne positiv dar, greifen sich auch mal gegenseitig verbal an. Männer betrachten dies eher als Spiel und nehmen es nicht persönlich. Ganz anders als wir Frauen, wir fühlen uns schneller angegriffen.
- Immer schön sachlich bleiben, auch wenn es schwer fällt! Da uns Frauen ein wertschätzender Umgang miteinander wichtig ist, leiden wir schneller als Männer unter unhöflichem und ungerechtem Benehmen. Egal, was du tust, ob du es souverän ignorierst und zurück zur Sache kommst, oder die Sache klar ansprichst. Wichtig ist, zu erkennen, was da läuft. Bleib einfach „gelassen“ (zumindest nach außen!) und entscheide danach, was du tust oder nicht tust. Ich weiß, es ist nicht ganz einfach, wenn du innerlich kochst, nach Außen dein Gesicht wahren möchtest.
- Humor verbindet: Ja, sorry, manchmal kann man das Leben nur mit viel Humor ertragen. Oft kann Humor eine effektive Möglichkeit sein, um locker auf Situationen von Herabsetzung oder Übersehen zu reagieren, ohne beim Grenzen setzen als zu zickig oder aggressiv wahrgenommen zu werden. Und hin und wieder ist es gut, wenn wir auch mal über uns selbst lachen können.
- Klare Grenzen setzen: Ich bin für Klartext und klare Grenzen. Und ich weiß, uns Frauen fällt es immer wieder schwer, Klartext zu reden. Wir sollten klare Grenzen setzen und zum Beispiel deutlich sagen, dass wir es nicht akzeptieren, wenn unsere Leistungen herabgesetzt oder übersehen werden.
- Verbündete suchen: Es ist wichtig, Verbündete zu finden, die Frauen unterstützen und ihre Leistungen anerkennen. Gemeinsam können Frauen sich gegenseitig stärken und für Gleichberechtigung einstehen.
- Nicht entschuldigen oder rechtfertigen: Wie oft passiert es uns Frauen, dass wir uns rechtfertigen oder entschuldigen. Dabei sollten wir Frauen uns nicht für unsere Leistungen entschuldigen oder sie womöglich noch klein reden. Es ist wichtig, dass sie selbstbewusst zu ihren Verdiensten stehen und sich nicht für ihre Präsenz im Rampenlicht entschuldigen.
- Gelassenheit üben: Bei den falschen Menschen, kannst du nichts richtig machen und bei den richtigen nichts falsch. Wenn man sich diesen Satz bewusst macht, kann man einiges lockerer sehen.
Diese Tipps bieten dir als Frauen Strategien, um angemessen auf Diskriminierung und Herabsetzung zu reagieren, während sie gleichzeitig deine Selbstachtung und Professionalität bewahren. Ich hoffe, ich konnte dir mit meinen Beispielen ein wenig weiterhelfen.
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