Umgang mit Kritik und Kränkungen im beruflichen Alltag

Wie kannst du mit Kritik und Kränkungen umgehen!

Wie gehst du mit Kritik um?

Kritik geben und Kritik nehmen sind zwei Paar Schuhe. Oft ist es so, wer schlecht Kritik geben kann, kann auch sehr schlecht Kritik annehmen. Man fühlt sich schnell gekränkt und verletzt. Dahinterstecken oft mangelndes Selbstbewusstsein, Angst vor Ablehnung und die Angst nicht gut genug zu sein oder die Angst zu versagen. Wenn wir in Konflikten bewusst die Sache vom Menschen trennen und die Kritik auf der Sachebene annehmen, kann sie uns weniger verletzen.

Hier ein paar Gedanken, die dir helfen, es weniger persönlich zu nehmen:

  • Du kannst dich ärgern, du kannst es annehmen, du kannst es umsetzen! 
  • Konstruktive Kritik ist für uns und nicht gegen uns!
  • Bedanke dich erst einmal grundsätzlich und rechtfertige dich nicht.
  • Frage dich nach deiner Erwartungshaltung, was hast du erwartet? Oft ist es unsere eigene Erwartungshaltung, die unseren Enttäuschungsgrad bestimmt.

Ärgern:
Wir alle fühlen uns manchmal ertappt, angepisst, wenn wir kritisiert werden. Es kratzt an unserem Ego. Wir wollen lieber Lob und Anerkennung und unser Gehirn ist auf Belohnung aus. Sich kurz mal ärgern ist völlig in Ordnung, dann sollte man den Fokus wieder auf das Gute daran lenken. Wir können uns ärgern, müssen es aber nicht, wir haben immer eine Wahl.

Annehmen:
Manchmal ist der einfachste und beste Weg, Kritik anzunehmen, darüber nachzudenken, da könnte doch etwas Wahres dran sein. Möchte die Person, die mich „kritisiert“, mir mit ihrer Erfahrung und Lösung weiterhelfen und mich unterstützen?

  • Möchte sie, dass ich diese Fehler nicht mehr mache und daran wachse?
  • Ist die Kritik für mich, statt gegen mich, sehe ich das Geschenk nur noch nicht?

Wenn du dir noch nicht ganz im Klaren bist, wie du damit umgehen solltest, bedanke dich freundlich und lass es wirken.

  • „Danke für das Feedback (die Kritik oder den Hinweis) ich werde darüber nachdenken.“

Kritik kann zu Kränkungen führen aus verschiedenen Gründen:

Unsere Reaktionen auf Kritik hängen meist von den Umständen ab, unter denen die ausgesprochen wird. Wir erleben möglicherweise keine oder weniger eine Kränkung oder eine Zurückweisung, wenn wir ausdrücklich um kritische Rückmeldung bitten, als wenn wir ungefragt und unangekündigt kritisiert werden. Natürlich macht auch der Tonfall die Musik, wie etwas gesagt wird, wie kritisiert wird und ob abwertende Worte benutzt werden.
Auch die Absicht dahinter ist ausschlaggebend. Handelt es sich um eine konstruktive und wertschätzende Kritik oder Feedback, damit die andere Person dich in deinem Weiterkommen und in deiner Entwicklung unterstützen möchte, oder ist es eine abwertende oder herabsetzende Kritik?

  1. Empfindlichkeit: Jeder Mensch hat eine gewisse Empfindlichkeit gegenüber Kritik, die mit einem gesunden Selbstwert und einer gesunden Resilienz einhergeht. Wenn wir uns in einem bestimmten Bereich unsicher oder verletzlich fühlen, kann selbst konstruktive Kritik uns kränken, da sie unsere Unsicherheiten oder Ängste berührt.
    – Wenn wir eine direkte oder indirekte Abwertung durch die Kritik spüren oder wahrnehmen.
    – Wenn wir vor anderen Personen kritisiert und herabgesetzt werden.
    – Wenn wir pauschal schlecht dargestellt werden und Sätze aus der Kindheit fallen wie zum Beispiel. „Da bist du zu blöd dazu.“, „Das schaffst du eh nicht.“, „Du brauchst gar nicht anzufangen, bringst ja eh nie etwas zu Ende.“
    – Wenn du als Person kritisiert wirst und nicht die Sache bewertet wird. wenn die Absicht der Kritik ist dich abzuwerten und dich schlecht zu machen.
    – Wenn der andere die Lösung präsentiert, bevor du noch das Problem ausgesprochen hast und dir damit vermittelt, er wisse alles besser.
    – Wenn es uns manchmal besonders wichtig ist, von genau diese Person zu glänzen oder gut zu sein.
  2. Selbstwertgefühl: Wenn wir ein geringes Selbstwertgefühl haben oder uns selbst nicht genug schätzen, kann Kritik unser bereits fragiles Selbstbild erschüttern. Es kann das Gefühl hervorrufen, nicht gut genug zu sein oder in unseren Bemühungen versagt zu haben, was zu Kränkungen führen kann.
  3. Perfektionismus: Wenn wir uns selbst hohe Maßstäbe setzen oder perfektionistische Tendenzen haben, kann jede Form der Kritik als persönliches Versagen empfunden werden. Wir neigen dazu, uns übermäßig zu kritisieren und nehmen jede negative Rückmeldung als Bestätigung dafür, dass wir nicht perfekt sind.
  4. Angst vor Ablehnung: Kritik kann die Angst vor Ablehnung oder dem Verlust der Zustimmung und Akzeptanz anderer auslösen. Wir möchten oft von anderen gemocht und respektiert werden, und wenn Kritik dies in Frage stellt, kann dies zu Kränkungen führen.
  5. Verteidigung des Egos: Kritik kann unser Ego bedrohen, da sie unsere Selbstbilder oder Überzeugungen infrage stellt. In einem Versuch, unser Ego zu schützen, können wir uns angegriffen fühlen und uns gegen die Kritik verteidigen, was zu Kränkungen führen kann.
  6. Kommunikationsstil: Die Art und Weise, wie Kritik geäußert wird, kann ebenfalls eine Rolle spielen. Wenn die Kritik aggressiv, herablassend oder respektlos formuliert ist, kann dies zu einer starken emotionalen Reaktion führen und uns kränken.
  7. Vergleich mit anderen: Wenn uns Kritik im Vergleich zu anderen Menschen gegeben wird, kann dies das Gefühl der Unterlegenheit verstärken und uns kränken. Der Gedanke, dass andere besser sind oder weniger kritisiert werden, kann unsere Selbstwahrnehmung beeinflussen und zu Kränkungen führen.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht jede Form der Kritik zu Kränkungen führt und dass die Art und Weise, wie wir mit Kritik umgehen, von unserer individuellen Persönlichkeit, unseren Erfahrungen und unserer emotionalen Stärke abhängt. Konstruktive Kritik kann auch eine Gelegenheit zur persönlichen Weiterentwicklung und Verbesserung sein, wenn sie respektvoll und konstruktiv formuliert wird.

Hier sind einige Tipps, um gut mit Kritik umzugehen:

  1. Offenheit und Perspektivwechsel: Sei offen für Kritik und betrachte sie als Chance zur persönlichen Weiterentwicklung. Versuche, die Perspektive des anderen zu verstehen und ihre Meinung zu respektieren. Denke daran, dass Kritik nicht immer negativ gemeint ist, sondern auch konstruktive Hinweise enthalten kann.
  2. Zuhören und nachfragen: Höre aktiv zu, wenn dir Kritik gegeben wird, ohne sofort in die Verteidigung zu gehen. Frage nach, um die Kritik besser zu verstehen und um klarzustellen, welche spezifischen Punkte angesprochen werden. Zeige Interesse an konstruktivem Feedback.
  3. Nicht persönlich nehmen: Versuche, Kritik nicht persönlich zu nehmen, sondern betrachte sie objektiv. Erkenne, dass Kritik oft mehr über die Person aussagt, die sie äußert, als über dich selbst. Trenne dein Selbstwertgefühl von der Kritik und erinnere dich daran, dass niemand perfekt ist.
  4. Den Nutzen erkennen: Konzentriere dich darauf, den Nutzen der Kritik zu erkennen. Frage dich, ob es Bereiche gibt, in denen du dich verbessern kannst, und betrachte die Kritik als wertvolles Feedback, um dein eigenes Wachstum und deine Entwicklung zu fördern.
  5. Emotionale Reaktionen kontrollieren: Achte darauf, deine emotionalen Reaktionen zu kontrollieren, wenn du mit Kritik konfrontiert wirst. Vermeide impulsive oder defensive Reaktionen. Atme tief durch, bevor du antwortest, um eine ruhige und konstruktive Antwort zu geben.
  6. Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um die Kritik zu reflektieren und selbstkritisch zu sein. Überprüfe, ob es möglicherweise Wahrheit oder Bereiche gibt, in denen du dich tatsächlich verbessern könntest. Sei ehrlich zu dir selbst und nutze die Kritik als Anstoß zur persönlichen Weiterentwicklung.
  7. Konstruktives Feedback einholen: Suche aktiv nach konstruktivem Feedback von vertrauenswürdigen Personen, die dir ehrliches und konstruktives Feedback geben können. Dadurch kannst du deine eigenen Fähigkeiten und Verhaltensweisen besser einschätzen und weiterentwickeln.
  8. Das vermeintliche Geschenk nicht annehmen:
    Manchmal ist es besser, etwas im Raum stehen zu lassen und nicht unbedingt anzunehmen und ungerechtfertigte Kritik an uns abperlen zu lassen wie Flüssigkeiten an einer Teflon-Pfanne.

Das erinnert mich immer wieder an die Geschichte eines weisen Buddhas, in der es sinngemäß um folgendes geht:

Stell dir vor, du willst jemandem ein Geschenk machen, aber er nimmt es nicht an. Wem gehört es dann?
Immer noch dir.
Und jetzt stell dir vor, jemand will dir kein Geschenk machen, sondern beleidigt dich. Aber du sagst: Nein danke, das nehme ich nicht an. Wem gehört das Ganze dann immer noch?
Genau – dem, der es aussenden möchte.
Es führt klar vor Augen, dass wir selbst entscheiden, was wir an uns heranlassen dürfen und was wir an unserer Teflon-Schicht abperlen lassen. Je mehr wir uns unserer Stärken bewusst sind und annehmen, desto weniger können uns negative Worte anderer ins Wanken bringen.
Wir können andere nicht ändern, doch was wir verändern können, ist die Einstellung zu uns selbst.

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Gisa Steeg ist Jahrgang 1970, arbeitet als psychologische Beraterin, Steh-auf-Mentorin, Buch-Mentorin, Autorin und Mutmacherin für mehr Kraft und innere Stärke, und lebt in der Nähe von Heidelberg. Sie ist ausgebildete Handelsfachwirtin, Business-Coach, Hypnose-Coach, Selbstbewusstseinstrainerin und systemische Beraterin, Wingwave-Coach, NLP-Master und Kommunikationstrainerin. Als Coach, Mentorin, Autorin und Unternehmerin hat sie Erfahrung aus mehr als 25 Jahren Tätigkeit als Dozentin im Marketing, Vertrieb und in der Persönlichkeitsentwicklung. Sie schreibt und veröffentlicht ein Buch nach dem anderen und hilft Menschen, in ihre Kraft zu kommen und selbst Bücher zu schreiben, das zeigt sie unter anderem in ihren Büchern, Kongressen, Firmen-Seminaren und Coachings. Das Besondere bei Gisa ist ihre Kompetenz als Coach und Stärken-Mentorin. Insgesamt sind bis Ende 2023 14 Bücher von ihr als Autorin und 9 als Co-Autorin erschienen. Von April bis September 2021 moderierte sie ihre eigene Radiosendung „Let’s Talk“ mit Gisa Steeg und auch hier ging es um starke Themen, starke Bücher und starke Menschen. Nicht nur im Podcast und in ihren Büchern, sondern auch auf ihrem Videoblog auf YouTube und auf ihren Social-Media-Kanälen gibt sie viel Wissen preis. #spürbarstarkvonINNEN #resilienzrockt Kontakt: www.gisa-steeg.de und www.gisa-steeg.com
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